Referenzbericht | Alp Fils Kliniken
Erfolgreicher Neubau des Alb Fils Klinikums
Der Weg zum Neubau des Alb Fils Klinikums, einem der derzeit größten Klinik-Bauprojekt Baden-Württembergs, begann im Sommer 2018 mit dem Rückbau des ehemaligen Kita-Gebäudes und der früheren Personalwohngebäude. Durch Entrümpelung, Entkernung und den Abriss dieser Gebäude wurde das Baufeld für dieses ambitionierte Projekt vorbereitet. Am 1. April 2019 markierte der feierliche Spatenstich den offiziellen Beginn der Bauarbeiten. Die Fertigstellung des Rohbaus, inklusive des Hubschrauberlandeplatzes, wurde im Frühjahr 2021 erreicht, gefolgt vom Spatenstich für das Ärztehaus im Juni 2021 und dem Richtfest für den Neubau im Juli desselben Jahres.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hatte den Entwurf des Neubaus als erstes Krankenhaus in Baden-Württemberg mit dem DGNB-Vorzertifikat in Gold ausgezeichnet. Damit bestätigte die DGNB den ALB FILS KLINIKEN eine besonders umweltfreundliche, ressourcensparende, wirtschaftlich effiziente und für den Nutzerkomfort optimierte Gebäudeplanung.
Mit dem diesjährigen Umzug und dem damit verbundenen Abschluss seines ambitionierten Neubauprojekts hat das Alb Fils Klinikum in Göppingen eine bemerkenswerte Vorreiterrolle im Bereich nachhaltiger medizinischer Einrichtungen eingenommen. Die Installation von insgesamt zehn Gegenstrom-Schicht-Wärmetauscher-Systemen (GSWT), ergänzt durch fortschrittliche Entfeuchtungskälterückgewinnung und Mehrzonentechnik, markiert einen Meilenstein in der Anwendung umweltfreundlicher Technologien. Der Neubau integriert sich nahtlos in die umgebende Landschaft Göppingens und verbindet patientenfreundliche Architektur mit ästhetischer und funktionaler Planung. Die sorgfältige Gestaltung des Zugangs und der Erschließungswege maximiert die Zugänglichkeit und den Komfort für Patienten, Besucher und Personal.
Energieeffizienz und Klimakontrolle durch GSWT-Systeme
Die GSWT®-Systeme der SEW GmbH aus Kempen, ausgelegt für eine beeindruckende Luftleistung von insgesamt ca. 490.000 m³/h, erreichen Rückwärmezahlen von 76% bis 77%. Diese Effizienz in der Wärmerückgewinnung ermöglicht es dem Klinikum, signifikante Mengen an Energie zu sparen. Pro Jahr werden durch die GSWT®-Technologie 8.200 MWh/a Wärme, 600.000 kWh/a Kälte und 200.000 kWh/a Strom eingespart.
Als Substitution für die sonst vorzuhaltenden Leistungen, hier 4.014 kW an Heiz- und 1.718 kW an Kälteleistung, 2.319 kW an Rückkühlleistung und 601 kW an Elektroanschlussleistung, wird eine betriebssichere Wärmerückgewinnung voll angesetzt.
Als weitere Technologiekomponente wurde zusätzlich eine Entfeuchtungskälterückgewinnung von SEW® eingebracht. Diese Technik ermöglicht es dem Alb Fils Klinikum, Feuchtigkeit aus der Luft effizient zu entfernen, während gleichzeitig Kälte zurückgewonnen wird. Dies trägt zur Verbesserung der hygienischen Luftqualität bei und senkt die Kosten für die Klimatisierung, besonders während der feuchten Sommermonate.
Die Integration von adiabatischer Kühlung, integrierter Nacherwärmung und Nachkühlung in ein Kreislaufverbundsystem (KVS) von SEW® bietet eine hohe Energieeffizienz und verbessert gleichzeitig Komfort und Luftqualität in Gebäuden wie dem Alb Fils Klinikum. Die adiabatische Kühlung nutzt das Prinzip der Verdunstungskühlung, um die Temperatur kosteneffizient zu senken, indem die Abluft befeuchtet wird und sich dabei um 5 K abkühlt. Dies reduziert den Bedarf an konventioneller Kältetechnik und spart somit Energie. Die integrierte Nacherwärmung sorgt für eine präzise Temperaturregelung, indem sie nach Bedarf Wärme hinzufügt, was vor allem in kälteren Monaten wichtig ist, um eine Patientengerechte Raumtemperatur zu gewährleisten. Die integrierte Nachkühlung ergänzt dieses System, indem sie bei Bedarf die Luft abkühlt, was besonders in den wärmeren Monaten zur Vermeidung von Überhitzung und zur Aufrechterhaltung eines angenehmen Raumklimas beiträgt. Durch die Kombination dieser Technologien in einem KVS kann das Gebäudemanagement die Raumbedingungen effizient steuern, was zu signifikanten Energieeinsparungen führt, da die Systeme nur dann aktiviert werden, wenn sie benötigt werden. Dies führt zu einem optimierten Betrieb, der sowohl umweltfreundlich ist als auch den Bedürfnissen der Nutzer entgegenkommt.
Zusätzlich wurde auf die Mehrzonen-Technik von SEW gesetzt. Die Implementierung einer Mehrzonen-Technik ermöglichte es dem Klinikum, unterschiedliche Bereiche des Gebäudes unabhängig voneinander zu temperieren. Diese Flexibilität sorgt für optimalen Komfort in allen Bereichen des Klinikums, von Patientenzimmern bis hin zu Operationsräumen, und trägt gleichzeitig zur Energieeinsparung bei.
Die Planung dieses technologisch fortgeschrittenen Projekts wurde von der ZWP Ingenieur-AG in Stuttgart übernommen, einem Büro, das für seine Expertise in nachhaltigen und energieeffizienten Baukonzepten bekannt ist. Als Bauherr fungierte die Alb Fils Kliniken GmbH in Göppingen, die mit diesem Projekt ihre Verpflichtung zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit unter Beweis stellt.
Schlussendlich lässt sich festhalten, dass durch die umfassende Integration der GSWT®-Technologie, das Alb Fils Klinikum nicht nur seine Betriebskosten signifikant reduziert, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Die eindrucksvollen Einsparungen in Heiz-, Kälte- und Rückkühlleistung sowie in der Elektroanschlussleistung verdeutlichen das Potenzial moderner und betriebsicherer Technologien, den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig den Betrieb einer medizinischen Einrichtung zu optimieren. Das Projekt des Alb Fils Klinikums dient somit als Vorbild für zukünftige Bauten im Gesundheitssektor und darüber hinaus, indem es zeigt, wie durch innovative Planung und Technologieeinsatz nachhaltige Ergebnisse erzielt werden können.
Fotonachweis: © ALB FILS KLINIKEN / Max Radloff
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